Hans Bolliger, Guido Magnaguagno & Raimund Meyer, Dada in Zürich. Zürich, Kunsthaus Zürich & Arche Verlag (Sammlungsheft 11), 1985, 311 pages + dada plan of Zürich. Dada in Zürich was the catalogue of the dada collection of the Kunsthaus Zürich. Still it is the most detailed study of dada Zürich, with a short but elaborate history, a good chronology (which served as a base for my chronology) and a detailed description of all the dadaist art works, magazines and books from the dada collection of the Kunsthaus. Especially the account of the genesis of the word 'dada' is very enlighting, also because it is such a unclear subject on which all dadaists have their own opinion. Some citations (in German): 11: According to Bolliger et. al. dada is a state of mind and dadaism means movement. "Schon in den ersten Monaten ihres Auftritts - spätestens im Juli 1916 - bezeichneten die Dadisten ihren Dada auch als Dadaismus. Sie machten ihn zum -Ismus, und dieser ist zeitlich begrenzbar und hat seinen spezifischen sozio-politischen Kontext..." 12: About the foundation of the artist society The Moderne Bund. "Die Vereinigung der "Moderne Bund" wurde zum einem ersten Kristallisationspunkt der avantgardistische Kunst in der Schweiz. Als solche trug sie die Merkmale der zum offiziellen Kunstbetrieb in Opposition stehenden Künstlergruppen nach der Jahrhundertwende: Durch den Zusammenschluss wollte man sich das Rückgrat stärken, um in die Phalanx der etablierten Kunstszene einbrechen zu können." 16: "Zumindest hat die Erfahrung der bloss provisorischen und beschränkten Freiheit und der Emigrantensituation mit ihrer sozio-kulturellen und sprachlichen Isolation generell die "art & Weise" von "Dada Zürich" mitgeprägt." 17: In the magazine Der Mistral, founded in 1914, the first contacts were made with the international literary avantgarde. According to Bolliger the texts "sprühten erste Dada-Funken." 18: For Ball (and Huelsenbeck) Der Mistral (which they received in Berlin) was a reason to emigrate to Zürich. 21: "ALs Hugo ball und Emmy Hennings im Mai 1915 nach Zürich kamen, hatten sie - anders als viele der schon in Zürich wohenenden Emigranten - reiche Theater- und Künstlererfahrungen... Das (Unterhaltungs-)Cabaret bot Emmy Hennings, der renommierten Diseuse mit Berliner und Münchner Cabareterfahrung, und dem theatererfahrenen Schriftsteller und Pianisten Ball die zugänglichste Möglichkeit, sich den Lebensunterhalt zu sichern." 22: "Die Widerwille , den Ball dieser Cabaretwelt gegenüber empfand, die finanzielle Notlage, in der er sich trotz harter Arbeit befand und nicht zuletzt ein ihn bestärkender Bekanntheidsgrad und Bekanntenkreis, den er sich bis Ende 1915 aufgebaut hatte, ermutigten ihen zu unternehmerischer Offensive." 23: On the first of january 1916 Ball and Hennings quit the Maxim theatre ensemble. The two of them played as ensemble Arabella in Arbon and Baden. In December they organized a artist evening in Zürich . On the 5th of february 1916 Cabaret Voltaire was opened in the restaurant Meierei on the Spiegelgasse. 23-24: "Die Produktionen waren zunächst keineswegs von avantgardistischer Exklusivität, Dada fand in diesem Sinne noch nicht statt. Aber Dada wurde möglich durch die Künstler und Leute, die sich hier versammelten und durch die Cabaretbühne überhaupt. Denn die cabarettistische Ästhetik des Kunterbunten was ein Teil des Prälidiums zu "Dada Zürich"." 24: The cabaret as an artistic perspective was very influential on dada: "Synkretismus der Kunstrichtungen! Alles soll möglich sein. Diese Idee begleitete das Cabaret seit seinen Anfängen..." "Das Cabarettistische ... ist Dada immanent. Veransteltungen in der "Gallerie Dada" un die Soirées sprechen dafür. Damit benutzten die Dadisten für ihre Aktivitäten vor allem die konventionelle Bühne. Diese wurde fü sie zum Ort, wo der Prozess, den Dada der Kultur und Gesellschaft machte, zum Schauprozess wurde. "Musiciens, cassez vos instruments aveugles sur la scène."" (from Hugo Ball - Flucht aus der Zeit, p. 94) 25: "Das Wort "Dada" wurde von den Dadaisten nicht erfunden, sondern gefunden, aufgegriffen und mit neuen Inhalten in die Welt geworfen. Ball referiert die lexikalische Bedeutung des Wortes im Zusammenhang mit dessen erstmaliger Erwähnung in seinem Tagebuch: "Dada heisst im Rumänischen Ja, Ja, im Französischen Hotto- oder Steckenpferd. Für Deutsche ist es ein Signum alberner Naivität und zeugungsfroher Verbundenheit mit dem Kinderwagen."" According to Meyer there is evidence that Ball "bei der Namensfindung an erster Stelle figuriert habe." 26: On a soap brand as a origin of the word dada: "Wenn Ball in seinem "Eröffenungs-Manifest", vergetragen auf der 1. Dada-Soirée vom 14. Juli 1916, die Lilienmilchseife erwähnt, so spielt er auf dieses Bergmann-Produkt an: "Dada is die Weltseele, Dada is der clou, Dada is die beste Lilienmilchseife der Welt."" 27: "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die "Dada"-Produkte der Firma Bergmann & Co. Ball auf das Wort "Dada" führten oder ihn bei der Namsnfindung zumindest stimulierten. Der einzige kleine Hinweis auf die ZLilienmilchseife mehrere Wochen nach Balls erstem Tagebuchvermerk von "Dada" lässt aber keinen zwingenden Schluss zu. Immerhin zigt sich in dieser anspielung, wie nahe sich Balls und das Wort "Dada" waren, und dies bestärkt die Annahmen, dass er es aufgespürt hat." Dadaists as Ball, Tzara and Janco mention the firm Bergmann & Co. 18: "Aus diesem breiten Fundus resultierte die Heterogenität von "Dada Zürich", dei der sich moerne Kunst, Literatur und Aktion ohne gemeinsamen dadaistischen Nenner kreuzten. In der brettl-Atmosphäre de "Cabaret Voltaire" wurden die 13. Rhapsodie von Litszt, französische Cansons und futuristische Programmusik gespielt, einmal wurde Herwegh und einmal "Ubu Roi" vorgetragen. In der "Gallerie Dada" waren Jacob Böhme und Lyrik von Schwarzen zu hören, "Sturm"-Aussstellungen wechselten mit Kinderzeichnungen und eigenen Werken; Führungen und Vorträge wurden mit pädagogischem Eifer veranstaltet, provoziert wurde durch Manifeste und Zeitungsenten. ... Die Vielfalt ist ein Merkmal von "Dada Zürich" und erschloss die Möglichkeit einer neuen, dadaistischen Veranstaltungspraxis. Deshalb zoll die Heterogenität nicht nach dadaistischen Stärkegraden auseinanderdividiert werden." 29: "Die Dadaisten waren keine Lebens- und Produktionsgemeinschaft, aber es wurde aus dem Zusammenhalt dieses Freundes- und Bekanntenkreis heraus produziert. Ein weiteres Merkmal von Dada Zürich ist seine internationalität." 45: "trommel und Revolver: Beide gehörten sie ins Vokabular der Dadaisten. "Bumm Dada": Damit wurde operiert. War der trommel auch eine mystische und rhythmische Dimension eigen, so symbolisierte der Revolver die aggressive, aktionistische , spielerisch-ernste Seite von Dada." 47: "Die Welt mit Dada infizieren: In diesem Sinne eröffnete der zwanzigjärige tristan Tzara im April 1916 seine brieftätigkeit." 48: "Von besonderer Intensität und Bedeutung was Tzaras Kontakt mit Francis Picabia." " 52: All dadaists favour for the abstract art. 53: In Berlin Huelsenbeck will criticize abstraction as "l'art pour l'art". This criticism on abstraction is also obvious in other dadaist products. The abstract art will however maintain a integrated part of dada. 54: Dada was small change. On a busy evening Cabaret Voltaire maximally held 100 persons. The number of copies of magazines sometimes amounted to 2000 per issue. On reviews in Züricher papers: 62: "Wenn die positiven Kritiken generell dort eine Grenze haben, wo neue Materialien ins Bild miteinbezogen wurden, so muss man für die texte und Manifeste weitgehend von einer tabuisierten Zone sprechen. An ihrer Fremdsprachligkeit elleinkonnte dies nicht liegen. Vor allem was die Verunsicherung gegenüber diesen Texten, die Verständigung und Verständlichkeit heillos explodieren machten, gross, ebenso wie die Bedenken vor einer Diskussion der aufrührerischen, zestezenden Manifeste und der dadaistischen Höhenpunkte einzelner Veranstaltungen mit ihren irritierenden Kapriolen." |
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